Freitag, 25. Januar 2013

Wochenrückblick - Performance ausgewählter Rohstoffindizes-/ETFs

Während die US-Märkte während der Woche auf ein neues 5-Jahreshoch steigen, gehen Rohstoffe und Rohstoffaktien auf Talfahrt. Besonders heftig erwischt es in den letzten Tagen die Gold- und Junioraktien.


Legende:
  • DJC: Dow-Jones UBS Commodity Index
  • GLD: SPDR Gold Trust ETF
  • SLV: iShares Silver Trust
  • COPX: Global X Copper Miners ETF
  • GDX: Market Vectors Gold Miners ETF
  • GDXJ: Market Vectors Junior Gold Miners ETF

Donnerstag, 24. Januar 2013

Enttäuschende Kostenprognosen: Iamgold kommt unter die Räder

Iamgold (NYE.IAG) ist der nächste Goldproduzent, der den Markt und die Aktionäre schockiert. Trotz eines ordentlichen 4. Quartals muss der mittelgroße Goldförderer heute heftige Kursverluste hinnehmen, als er die Produktionsergebnisse für 2012 und den Ausblick für 2013 vorlegte. Die heftige Kursreaktion resultiert insbesondere aus den ausgewiesenen Kostenprognosen für 2013. Iamgold erwartet die gesamten Cash Costs (incl. Royalties) in diesem Jahr zwischen 850-925 USD per Feinunze Gold. Das ist ein prognostizierter Anstieg der operativen Förderkosten um drastische 22-33% gegenüber dem Vorjahr. Ein weiterer Fall der enormen Kosteninflation bei den Produzenten. Der Druck auf die Margen steigt deshalb auch so stark an, weil die Kosten in den letzten 24 Monaten viel stärker als der Goldpreis zulegten. 

Wie stark die operativen Förderkosten in den vergangenen 5 Jahren insgesamt bei Iamgold angestiegen sind, zeigt der Chart unten. Wird mit den jüngsten Annahmen kalkuliert, so haben sich die Total Cash Costs seit 2008 mehr wie verdoppelt. Iamgolds All-in Costs der Goldförderung dürften in 2013 somit auf über 1.200 USD pro Unze steigen. Die großen Goldproduzenten bekommen im Average bis dahin keineswegs die entscheidenden Kosten in den Griff.


Quelle: iamgold.com & sedar.com


Quelle: bigcharts.com

Mittwoch, 23. Januar 2013

Kupferriesen planen 2013 weitere Milliardeninvestitionen in Chile

Der weltgrößte Kupferproduzent Codelco hat ambitionierte Langfristziele. Bis 2021 plant der chilenische Rohstoffriese die jährliche Produktionsmenge um 42% auf gigantische 2,5 Millionen Tonnen Kupfer zu erhöhen. Das Wachstum soll maßgeblich durch die Expansion der Flaggschiffmine Andina, sowie der Konstruktion von weiteren Underground Levels in der El Teniente und der Chuquicamata Mine erfolgen. Um das Fundament der zukünftigen Wachstumspläne zu legen, plant Codelco dieses Jahr 5 Milliarden USD zu investieren (+25 gegenüber 2012). Codelco sollte neben der Erfüllung von organischen Wachstumszielen vor allem die Profitabilität der Operationen priorisieren und an Kostenreduktionen arbeiten. Die Cash Costs haben sich seit 2008 um knapp 150% erhöht und sind in den letzten 12 Monaten besonders stark angestiegen.

Das zweite große Kupferkonglomerat in Chile, neben dem staatlichen Konzern Codelco, ist Antofagasta Minerals und visiert ebenfalls kräftiges Wachstum in den nächsten Jahren an. Der Konzern überdenkt gegenwärtig eine zwei Milliarden USD schwere Investition in das große Oxid-Projekt Antucoya, das rund 45 Kilometer entfernt von Antofagastas Michilla Mine in einem kupferreichen Becken in Chile liegt.

Codelco und Antofagasta wahren ihren signifikanten Anteil an der globalen Kupferförderung, wie die Produktionszahlen aus den vergangenen Quartalen belegen. Die Copper Study Group prognostiziert in 2013  aufgrund von neuen Minen einen Anstieg der weltweiten Fördermengen um 6,4% auf 17,5 Millionen Tonnen Kupfer. Mehr wie 10% der globalen Kupferproduktion wird in diesem Jahr erneut aus den Minen der zwei chilenischen Kupferriesen kommen.


Investitionen im Rohstoffsektor - China weiterhin das Maß der Dinge

China gibt in der Rohstoffbranche weiterhin Vollgas und baut seine Vormachtstellung bei den Investitionen aus. Nach den jüngsten, offiziellen Daten vom National Bureau of Statistics of China betragen die Gesamtinvestitionen in die Rohstoff- und Minenbranche für das vergangene Jahr rund 211 Milliarden USD.

Die größten Investitionserhöhungen gab es in 2012 im Bereich der Non-Metallic Minerals mit +26,3% und bei den Ferrous Metal (Eisen/Stahl) mit +23,7%. Investitionen in den Kohlesektor legten um 7,7% zu, während sie im Öl- und Gassektor um 6,1% gesteigert wurden. Das Kohlesegment führt nach wie vor das Ranking an und steht bei einem Anteil von mehr als 40% bzw. ~ 85 Milliarden USD der Gesamtinvestitionen.

Goldsektor: All-in Costs bald ein Industriestandard?

Nach einer aktuellen Studie eines australischen Brokerhauses sind die Cash Costs der Goldförderer global rund 50% höher als die Kosten, welche die Produzenten in ihren Finanzreports veröffentlichen und auf ihrer Homepage präsentieren. Das Brokerhaus sieht nach tiefgründigen Recherchen die durchschnittlichen Produktionskosten bei 1.170 USD auf die Feinunze Gold gerechnet, anstatt der ausgewiesenen Cash Costs von 773 USD im Schnitt bei den Goldproduzenten. Diese Erkenntnis ist heute absolut keine Überraschung mehr und wurde schließlich einige Male in den vergangenen 12+ Monaten angeprangert. Werden alle realen Kosten der Förderung zusammengezählt (inkl. Ausgaben für Exploration, Entwicklung, G&A, Ressourcendeckung, sowie die Wertminderungen durch die Förderung etc.), notiert der globale Average pro produzierte Goldunze vermutlich sogar nördlich von 1.400 USD. 

Der Ausweis der Produktionskosten der Goldproduzenten auf Cash Costs Basis (egal ob net of by-product oder co-product) ist längst überholt und keinesfalls mehr repräsentativ. Es ist heutzutage überhaupt nicht mehr ersichtlich, wie effizient und profitabel ein Unternehmen arbeitet, wenn es lediglich die reinen, operativen Förderkosten publiziert. So wird die Allgemeinheit nicht nur in die Irre geführt, dieser Ausweis wirkt sich auch mehr und mehr negativ auf die Qualitätsstandards, die Glaubwürdigkeit und die Reputation der Branche aus. Investoren und Institutionelle wollen in ihren Investitionsentscheidungen und ihren Bewertung schließlich stets die realen Kosten eines Unternehmens sehen. Ohne diese sind viele Kalkulationen schlichtweg unbrauchbar. Demnach ist es nun mehr als angebracht, dass die Produzenten den Appell sehr ernst nehmen und schnellstmöglich Lösungen finden und für mehr Transparenz sorgen. Dies wird den Unternehmen auch helfen wieder mehr Vertrauen zurückzugewinnen.

Der Senior Goldcorp (NYE.GG) hat als Erster unter den Majors nun offiziell Maßnahmen eingeleitet und will als Vorbild in der Goldbranche vorangehen, wie es auch der aktuellen Unternehmenspräsentation ersichtlich ist (siehe Grafik unten). Andere große Goldproduzenten wie Barrick Gold (NYE.ABX), AngloGold Ashanti (NYE.AU) oder Newmont Mining (NYE.NEM) haben ähnliche Maßnahmen angekündigt. Es wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung, wenn die All-in Costs mittelfristig zu einem Industriestandard gemacht werden. Hierbei sollte auch wahrheitsgemäß erwähnt werden, dass es sehr wünschenswert wäre, wenn sich ein solcher Industriestandard auch passend in der Silberbranche und in anderen Rohstoffsektoren durchsetzen würde. Denn nicht nur die Goldproduzenten müssen für mehr Transparenz bei den realen Kosten sorgen.


Montag, 21. Januar 2013

Operating Costs Breakdown am Beispiel von Goldcorp

Die aktuelle Aufgliederung der einzelnen operativen Kostenfaktoren (Operating Costs Breakdown) am Beispiel von Senior Goldcorp (NYE.GG) gibt interessante Informationen preis. Die detaillierte Aufgliederung/Analyse der Kostenseite zeigt die Hauptfaktoren der schwerwiegenden Kosteninflation bei den Goldproduzenten. Alle wichtigen operativen Kostenfaktoren der Produzenten sind in den letzten Jahren stark angestiegen.  Mehr wie 50% der operativen Gesamtkosten fallen bei Goldcorp gegenwärtig bei den Aufwendungen für Arbeitskräfte, Dienstleistungsunternehmen und Hilfsstoffe der Produktion an. Die Aufschlüsselungen der Kosten in den verschiedenen Operationsregionen sind ebenfalls informativ und geben Einblicke über die variierende Bedeutung der einzelnen Faktoren je nach Territorium. 



Legende:
  • Labour: Arbeitskräfte
  • Contractors: Beauftragte Dienstleister
  • Fuel Costs: Kraftstoffkosten (insbesondere Diesel)
  • Power: Elektrische Energie
  • Maintenance Parts: Wartung und Ersatzteilbeschaffung (vgl. Sustaining CAPEX)
  • Consumables: Hilfsstoffe
  • Tires: Bereifung (Minenfahrzeuge)
  • Explosives: Sprengstoffe
  • Site Costs: Standortkosten
  • Others: Sonstige Kosten (inkl. Wasser)
  • CSA: Konföderierte Staaten von Amerika

Quelle: Goldcorp Corp. Presentation, January 2013: http://www.goldcorp.com/files/Goldcorp_Corporate%20Update_Jan_v001_m4173t.pdf

Vancouver Resource Investment Conference 2013

Die renommierte Investmentkonferenz in Vancouver (VRC) wird vom Cambridge House organisiert und findet wie immer am Jahresanfang im Januar statt. Sie hat an Bedeutung in den letzten Jahren weiter zugenommen und gehört heute zu den wichtigsten Konferenzen im Rohstoffsektor. Dieses Jahr kommen vom 20. – 21. Januar wieder zahlreiche Größen aus der Branche, etliche Unternehmen, namhafte Investoren und Institutionelle zu dieser Konferenz zusammen. Die Agenda der diesjährigen Konferenz ist hier einsehbar: http://cambridgehouse.com/event/7920/agenda

Zu den Keynote Speakers gehören u.a. dieses Jahr: Brent Cook (Exploration Insights), Eric Coffin (HRA Advisories, Editor), Lawrence Roulston (Resource Opportunities), Keith Schaefer (The Oil & Gas Investments Bulletin, Editor), Doug Casey (Casey Research LLC, Chairman), Glenn Ives (Deloitte, Chair), Ed Steer (GATA, Director), Sean Brodrick (Weiss Research, Editor), Peter Spina (GoldSeek.com | SilverSeek.com, President & CEO), Rick Rule (Sprott Global Resource Investments Ltd., Chairman), Thomas S. Drolet (Drolet and Associates Energy Services, Inc., President), John Kaiser (Kaiser Research). 

Hier der Link zu den Rohstoffunternehmen, die vertreten sein werden: http://cambridgehouse.com/event/7920/exhibitors