Freitag, 16. Mai 2014

Goldminen-Branche: Zunehmende Herausforderungen bei den eskalierenden Energiekosten

Die Kosteninflation bei den Goldproduzenten im letzten Jahrzehnt hinterließ tiefe Spuren und ist ein Hauptgrund der schweren Baisse. Und bei den Energiekosten ist wie bei einigen weiteren Kostenfaktoren bis dato kaum ein Ende der steigenden Ausgaben in Sicht.

Obwohl die totalen Produktionskosten bei den 20 größten Goldproduzenten der westlichen Welt seit drei Quartalen – zum ersten Mal seit 1998! – endlich rückläufig sind, stiegen die Energieausgaben der Gold-Konzerne währenddessen weiter an. Im Gesamtjahr 2013 ergeben sich nach den neusten Daten von Reuters im globalen Durchschnitt weitere Anstiege bei den direkten Energiekosten (‚Power‘) in den Minenoperationen, als auch bei den Ausgaben für Brennstoffe wie Diesel (‚Fuels‘).

Hierzu ein Chart aus dem GFMS 2014 von Thomson Reuters, der die Aufschlüsselung der Entwicklung der Kostenfaktoren für die reinen Produktionskosten (‚Cash Costs‘) von 2013 im Vergleich zu FY 2012 darstellt.

Quelle: GFMS 2014 Thomson Reuters (http://thomsonreuters.com/)


Wie heftig die Kosteninflation in puncto Energie werden kann, lässt sich in diesen Tagen erneut beim angeschlagenen Marktführer der Goldminen-Branche feststellen. In 2010 betrugen die totalen Energiekosten für Major Barrick Gold (NYE:ABX) einst noch rund 1 Mrd. USD. Im vergangenen Jahr vermeldete Barrick laut des letzten Jahresreports gesamte Energiekosten in den globalen Minenoperationen von satten 1,5 Mrd. USD.

Das entspricht einem wahnsinnigen Anstieg der Energiekosten von 50% binnen 3 Jahren und zeigt prägnant den tiefgreifenden Branchentrend auf, der die Kostenseite der Produzenten zunehmend belastet. Noch heftiger ist dieses Ergebnis im Blick auf die totalen Produktions- und Herstellungskosten (‚Cost of Sales‘) von 7,2 Mrd. USD und damit im Kontext: So entfielen bei Barrick in 2013 rund 20% auf diesen brisanten Kostenbereich.

Im Hinblick auf die immer aufwendigeren und kostspieligeren Verfahren der Energiegewinnung und die hohen Preislevel bei den etablierten Brennstoffen, ist es logischerweise unwahrscheinlich, dass die Ausgaben für Power und Fuels bei den Minenkonzernen im größeren Stil fallen werden. Dies bestätigt ebenfalls die krasse Entwicklung der letzten 10 Jahre und die starken Aufwärtstrend der Energiepreise in nahezu allen relevanten Industrie-, als auch Entwicklungsnationen.

So müssen die führenden Goldkonzerne schauen, dass sie wahrhaftig neue Lösungsansätze für dieses große Problem finden bspw. durch innovativere Energiegewinnung, energieeffizientere Mining- und Verarbeitungs-Methoden oder durch unabhängigere Energieversorgungen.

Eventuell machen auch umfassendere Kooperationen mit staatlichen Versorgen in den jeweiligen Goldförder-Staaten Sinn. Diese Art von Herausforderungen haben schließlich auf die gesamte Minen- und Rohstoffbranche. Fakt ist, dass sich in pucto Energiekosten bei den Majors ganz gewaltig schon mittelfristig etwas tun muss. Denn weitere dermaßen signifikante Kostensprünge wie bspw. bei Barrick wird die gesamte Branche nachhaltig kaum verkraften können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen