Die Kosteninflation bei den
Goldproduzenten im letzten Jahrzehnt hinterließ tiefe Spuren und ist ein
Hauptgrund der schweren Baisse. Und bei den Energiekosten ist wie bei einigen
weiteren Kostenfaktoren bis dato kaum ein Ende der steigenden Ausgaben in Sicht.
Obwohl die totalen Produktionskosten bei den 20 größten
Goldproduzenten der westlichen Welt seit drei Quartalen – zum ersten Mal
seit 1998! – endlich rückläufig sind, stiegen die Energieausgaben der
Gold-Konzerne währenddessen weiter an. Im Gesamtjahr 2013 ergeben sich nach den
neusten Daten von Reuters im globalen Durchschnitt weitere Anstiege bei den
direkten Energiekosten (‚Power‘) in den Minenoperationen, als auch bei den
Ausgaben für Brennstoffe wie Diesel (‚Fuels‘).
Hierzu ein Chart aus dem GFMS 2014 von Thomson Reuters, der
die Aufschlüsselung der Entwicklung der Kostenfaktoren für die reinen
Produktionskosten (‚Cash Costs‘) von 2013 im Vergleich zu FY 2012 darstellt.
Wie heftig die Kosteninflation in puncto Energie werden
kann, lässt sich in diesen Tagen erneut beim angeschlagenen Marktführer der
Goldminen-Branche feststellen. In 2010 betrugen die totalen Energiekosten für
Major Barrick Gold (NYE:ABX) einst noch rund 1 Mrd. USD. Im
vergangenen Jahr vermeldete Barrick laut des letzten Jahresreports gesamte
Energiekosten in den globalen Minenoperationen von satten 1,5 Mrd. USD.
Das entspricht einem wahnsinnigen Anstieg der Energiekosten
von 50% binnen 3 Jahren und zeigt prägnant den tiefgreifenden Branchentrend
auf, der die Kostenseite der Produzenten zunehmend belastet. Noch heftiger ist
dieses Ergebnis im Blick auf die totalen Produktions- und Herstellungskosten
(‚Cost of Sales‘) von 7,2 Mrd. USD und damit im Kontext: So entfielen bei
Barrick in 2013 rund 20% auf diesen brisanten Kostenbereich.
Im Hinblick auf die immer aufwendigeren und kostspieligeren
Verfahren der Energiegewinnung und die hohen Preislevel bei den etablierten
Brennstoffen, ist es logischerweise unwahrscheinlich, dass die Ausgaben für
Power und Fuels bei den Minenkonzernen im größeren Stil fallen werden. Dies
bestätigt ebenfalls die krasse Entwicklung der letzten 10 Jahre und die starken
Aufwärtstrend der Energiepreise in nahezu allen relevanten Industrie-, als auch
Entwicklungsnationen.
So müssen die führenden Goldkonzerne schauen, dass sie wahrhaftig
neue Lösungsansätze für dieses große Problem finden bspw. durch innovativere
Energiegewinnung, energieeffizientere Mining- und Verarbeitungs-Methoden oder
durch unabhängigere Energieversorgungen.
Eventuell machen auch umfassendere Kooperationen mit
staatlichen Versorgen in den jeweiligen Goldförder-Staaten Sinn. Diese Art von
Herausforderungen haben schließlich auf die gesamte Minen- und Rohstoffbranche.
Fakt ist, dass sich in pucto Energiekosten bei den Majors ganz gewaltig schon
mittelfristig etwas tun muss. Denn weitere dermaßen signifikante Kostensprünge wie
bspw. bei Barrick wird die gesamte Branche nachhaltig kaum verkraften können.
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