Gold- und Silberminen-Aktien sind zurück. Diese FOMC-Woche hat es wahrlich in sich. Nachdem der Goldpreis in den letzten 36 Monaten besonders gerne in den FOMC-Wochen via Termin- und Papier-Goldmarkt auf Talfahrt geschickt wurde (was ja nur logisch ist), bricht er diese Woche nach oben aus und löst damit einen heftigen Short-Squeeze aus. Gold läuft damit komplett gegen den Mainstream (wie das ganze Jahr bereits) und das extrem negative Sentiment (siehe Situation an der COMEX), was besonders genial und aussagekräftig ist.
So schnell kann es gehen. Noch vor 3-4 Wochen war alles im Edelmetall-Sektor wieder extrem bärisch, da sowohl chart-, als auch markt- und sentiments-technisch ALLES auf 'SELL' eingestellt war. Und es war eigentlich klar, dass der Goldpreis die 1.180 USD/Oz wieder testet und vermutlich darunter fällt, was den nächsten Sell-Off auslösen würde. Dies kann wegen den massiven Einflüssen und Manipulationen im Gold-Papiermarkt immer noch geschehen, keine Frage. Doch die Indikatoren der letzten Handels-Tage sind beindruckend.
Werfen Sie vor allem einen Blick auf die wichtigsten Finanzprodukte auf den Gold- und Silber-Minen-Sektor, und schauen Sie sich hier vor allem das Volumen an. Das Volumen ist generell und historisch immer einer der wichtigsten Indikatoren im Big Picture. Extreme Volumen-Anstiege gibt es sehr oft an Trendwende-Punkten, was nur logisch ist. Die schwachen Hände werden rausgepresst, es wird ein 'Market Clearing/Cleaning' durchgeführt und das "Smart(er) Money" geht langsam aber sicher in den Sektor rein. Diese typischen wie zyklischen Verläufe lassen sich vor allem im Gold- und Silber-Minen-Sektor sehr gut in der Historie beobachten.
Weshalb spreche ich hier jetzt die Minen an? Ganz einfach: Die Minen in der Edelmetall-Branche tragen gewöhnlich eine Vorläufer-Rolle, das haben wir in der langen Historie oft gesehen.
Nun gab es in den führenden Gold- und Silber-Minen-ETFs (wichtigste und einflussreichste Finanzprodukte auf den Edelmetall-Minensektor heutzutage) diese Handels-Woche gleich mehrere rekordverdächtige Entwicklungen. So wurden bspw. im größten und wichtigsten Goldminen-ETF, das auf die Majors fokussiert ist - dem GDX - gestern alleine mehr als 80 Millionen Stücke gehandelt!
Das war mehr als das 3-fache des Durschnitts-Volumen der letzten 3 Monate - in denen das Volumen keinesfalls gering war. Eine solche Volumen-Explosion, die sich auf den gesamten Sektor ausgewirkt hat und sich in etlichen Minenwerten besonders stark widergespiegelte, hat große Bedeutung. Es war außerdem das mit Abstand höchste Tages-Volumen seit Jahresanfang und eine der höchsten Volumen-Tage in der GDX-Historie (nur Herbst 2013 gab es mehr Volumen, dies aber auf Sonder-Konstellationen inkl. massiver Produkt-Umstellungen zurückzuführen).
Noch impulsiver und spektakulärer ist die Entwicklung bei den Junior-Goldminen (siehe GDXJ) in den letzten Tagen. Die Juniors führe ich hier passenderweise besonders gerne auf, denn diese hoch spekulative Börsen- und Rohstoff-Kategorie steht quasi für die Risikobereitschaft der Markteilnehmer im kompletten Sektor. Sobald große Mengen an Kapital in den Junior-Markt laufen, dreht gewöhnlich im Hintergrund das Sentiment und die Risikoaversion/-Präferenz. Auch das ist aus psychologischen Gründen nur logisch.
So stellt das GDXJ-Volumen diese Woche alles in den Schatten. Gestern wurden mehr als 13,9 Millionen Anteile total in diesem Produkt gehandelt. Ein irrer Wert und der mit Abstand höchste seit Einführung dieses Produkts. Diese Handelswoche geht ebenfalls in die Geschichte ein. Mit Abstand wurde diese Woche das höchste Handels-Volumen ALLER Zeiten im GDXJ erreicht. Und diese Woche ist noch gar nicht vorbei.
Sie können in jedem Fall gut sehen, dass spätestens diese Woche einige Big Player der Finanz- und Anlagebranche in den Edelmetall-Minensektor zurückgekehrt sind. Solche enormen Volumen-Ausschläge sind und bleiben besonders starke Indikatoren, was die laufende Bodenbildung- und angehende Trendwende-Formation bei den Gold- und Silberminen untermauert.
Oft wurde die Trendwende im Goldminen-Sektor in den letzten Jahren ausgerufen. Nahezu allen temporären Rallys sind abverkauft worden und alle Goldminen-Optimisten und Perma-Bullen wurden eines Besseren belehrt, was bei sehr vielen für großen Schmerz gesorgt hat.
Gold- und Silberaktien gingen als das am meisten verhassteste Börsensegment im Frühjahr/Frühsommer 2013 und am Ende letzten Jahres in die Geschichte ein. Zumindest gilt dies für die Masse der Edelmetall-Minenaktien, die in den letzten 15 Jahren gleich zwei historische Bärenmärkte überleben mussten. Alle Ausnahmen bestätigen die Regel.
Der jüngste Bärenmarkt und insbesondere das Jahr 2013 war für den Goldminen-Sektor einer der schlechtesten Jahre aller Zeiten, für viele das brutalste Jahr seit es die Börse gibt. Für Junior-Firmen war die Mega-Baisse in 2012 + 2013 eine der härtesten Phasen in den letzten 30 Jahren und die schwierigste Phase seit dem berühmten Bre-X Skandal.
So viel zur Einordnung im Großen Bild - wenn einige Marktteilnehmer jetzt davon sprechen, dass wir eine große Explosion bei den Gold- und Silberminen bereits gesehen haben. Im Big Picture ist das ein kleiner Anfang vielleicht, mehr nicht.
Und natürlich gilt: Die aktuelle, potentielle Trendwende-Formation muss erst einmal bestätigt werden. Zu viele Fehlausbrüche und massive Kurs-Rallys, die im Sand wieder verliefen, haben wir die letzten Jahre gesehen. Daher gilt es weiter cool zu bleiben und für alles gewappnet zu sein. Am "Ende" jedoch, sollte dieser tiefgefallene Sektor imho wie "Phönix aus der Asche emporsteigen", sofern man an das Gold natürlich glaubt..
Quelle: bigcharts.com
Quelle: bigcharts.com
Quelle: bigcharts.com
Quote:
Junior Gold-Minen-Sektor: Käufer kommen rein, Lage verbessert sich
11. Juni 2014
Trotz eines weiterhin schwierigen Goldpreis-Umfelds inkl. viel Nervosität, hellt sich die fundamentale Lage in der Junior-Goldbranche hinter den Kulissen langsam auf. Und das sind sehr gute und vor allem hoffnungsvolle Entwicklungen..
Link: http://rohstoffaktien.blogspot.de/2014/06/junior-gold-minen-sektor-kaufer-kommen.html