Dienstag, 24. Juni 2014

Senior-Goldproduzenten: Kosten fallen mehrere Quartale nacheinander - das erste Mal seit 1998

Nach mehr als 15 Jahren Kosteninflation schaffen die Majors bedeutende Senkungen.

Die großen Goldproduzenten schaffen es zum ersten Mal seit 1998 die Förder- und Gesamt-Kosten der Gold-Produktion mehrere Quartale (~) hintereinander deutlicher zu senken. Dieser Trend unterstreicht zunächst funktionierende Kostenspar- und Optimierungs-Programme, sowie den erfolgreichen Wandel (zumindest Trend) in den Unternehmens-Philosophien hinzu einem robusteren Goldminen-Business. 

Im 1. Quartal 2014 geht es mit den All-in Sustaining Kosten (d.h. die Gesamtkosten der laufenden Minen) der führenden, westlichen Goldproduzenten (Majors) um weitere 8% nach unten. Der Durchschnitt der All-in Sustaining Kosten der Senior-Goldproduzenten summiert sich so im 1. Quartal auf 939 USD/Oz (Bloomberg-Daten) und liegt damit auf einem wesentlich besseren Level als der Durchschnitt der letzten 4 Quartale (> 1.050 USD/Oz).

Hierbei darf man aber nicht vergessen, dass einige Sonderfaktoren die Kostensenkungen verzerren, z.B. Erhebliche Rationalisierung in den Verwaltungen, starkes 'high grading' und immense Reduzierungen der Explorations-CAPEX. 

Es ist für mich klar, dass die totalen Produktions- und Gesamtkosten des Gold-Bergbaus nur marginal im Großen Bild rückläufig sein werden und auch in Zukunft auf einem hohen Level liegen.

Der Grund hierfür ist relativ einfach: Die besten, hochgradigsten und profitabelsten Goldprojekte sind in der Masse einfach ausgebeutet – und die werden kaum wiederkommen. Bei den preissensibleren (Groß-)Goldvorkommen (large bulk tonnage) liegt daher klar der Gros des zukünftigen Goldminen-Angebots (20-100+ Jahre). Und diese Lagerstätten-Art ist und wird logischerweise keinesfalls günstig auszubeuten sein. Hier rede ich jetzt wirklich von den nächsten Minenzyklen und meine nicht das primäre Goldminen-Angebot für die nächsten Jahre.

Zudem sehen wir zahlreiche Kostenfaktoren wie bspw. Wasser, Energie, Diesel, die eher unwahrscheinlich in der Zukunft wieder stärker rückläufig sein werden; wenn dann nur wohl temporär.

Daher ist es nur logisch, dass das globale Gesamt-Kostenlevel im Goldminen-Sektor in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf einem hohen Niveau bleiben wird und weiter ansteigt. Dies unterstreicht auf der anderen Seite im Hinblick auf die Angebotsseite auch gut die (nachhaltig logische) 'fundamentale Absicherung' des Goldpreises bei den realen All-in Kosten.

Jedoch ist es auch absolut ersichtlich, dass die großen Goldminen-Konzerne nach der Mega-Baisse in 2012 und 2013 wieder besser ihre Kostenseite in den Griff bekommen – und das ist sehr wichtig. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund relevant, da keine Unterstützung vom Goldpreis kam. So zeigen die Goldproduzenten, dass sie auch in diesem schwierigen Goldpreis-Umfeld auf der Kosten- und Profitabilitäts-Basis voranschreiten können.

Mit dem "neuen" Fokus auf Profitabilität, Kapitaleffizienz und realer, nachhaltiger Rendite scheinen die Goldproduzenten wieder auf einen besseren, operativen Kurs zukommen. Dies bestätigen die (vergleichsweise) ordentlichen Finanzergebnisse des 1. Quartals mit zahlreichen, geschlagenen Prognosen. Weiter haben sich die Transparenz und das Reporting der realen Kostenlage massiv in den letzten 18 Monaten verbessert. Das ist genau die richtige Entwicklung für die Bildung von neuem Vertrauen.

Alle oben genannten Konstellationen spielen vor allem der raren Art von Junior-Firmen in der Gold-Branche rein, welche wirklich noch auf einem erstklassigen, high-grade und/oder high-margin Projekt sitzt, das nebenbei vllt. noch Explorations-Potential und eine ordentliche Lokalisierung besitzt. Wenn dann noch die Minen-CAPEX halbwegs passt, d.h. real und konstruktiv finanzierbar ist, dann sollten genau diese wenigen Firmen in Zukunft nur wertvoller werden.



Quelle: Wood Mackenzie, OwnDD/Analysis

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