Montag, 10. Dezember 2012

Eisenerzbranche: Vale sieht stabilere Preise in 2013 und setzt auf Carajas-Expansion in Brasilien

Für Vale's Aussichten und Erwartungen interessiert sich immer die gesamte Eisenerzbranche. Für 2013 prognostiziert der Rohstoffriese aufgrund geringerer Preisschwankungen leichtere Bedingungen für Produzenten als dieses Jahr.

Der weltgrößte Eisenerzproduzent Vale sieht die Eisenerzpreise im kommenden Jahr weniger volatil und instabil. Der Minengigant erwartet die Preise für eine Tonne Eisenerz in einer Range von 110-140 USD laufen, was einer wesentlich geringeren Schwankungsbreite als in diesem Jahr entsprechen würde. Eisenerzpreise sahen in 2012 das Hoch im April bei fast 150 USD und stürzten im September auf ein Mehrjahrestief von unter 87 USD. Viele Minengesellschaften hatten ernste Profitabilitätsprobleme, als der Preis für eine Tonne Eisenerz unter 90 USD fiel. Da die Förder- und Kapitalkosten der Eisenerzoperationen in den letzten Jahren immer teurer wurden, scheinen die hohen Produktionskoste heute als eine Art Preisunterstützung zu wirken. Denn etliche Eisenerzproduzenten müssten ihre Minen schließen, wenn sie keine Gewinne mehr erwirtschaften können. So hat die chinesische Regierung z.B. im Oktober verkündet, dass mehr als ein Drittel aller chinesischen Förderer bei zweistelligen Eisenerzpreisen unprofitabel sind..

Vale hat aufgrund der Nachfrageeinbrüche in einigen wichtigen Abnehmerländern das Investitionsbudget für 2013 um einige Milliarden USD gekürzt. Trotz unsicherer Ausblicke und den schwächeren Wachstumszahlen in den BRIC-Staaten, hält Vale aber an einem milliardenschweren Investitionsprogramm für das kommende Jahr fest. Nächstes Jahr will der brasilianische Minenriese 16,3 Milliarden USD in seine weltweiten Operationen investieren. Der Großteil der Investments wird dabei in den Kapazitätsausbau von Basismetallminen und die Entwicklung von Eisenerzprojekten laufen. Bis zu 306 Millionen Tonnen Eisenerz und 43 Millionen Tonnen Pallets will der Miner nächstes Jahr fördern. Diese Produktionssumme würde unter dem bisherigen Rekordjahr 2011 liegen, als Vale insgesamt über 328 Millionen Tonnen Eisenerz produzierte. Vale fokussiert bei der Entwicklung von neuen Rohstoffprojekten vor allem Operationen mit niedrigen Förderkosten, einer langen Minenlaufzeit und einer geopolitisch stabilen Location. Dieser Fokus klingt wie ein Eldorado, aber Vale weiß genau, wie schwierig es geworden ist, genau solche Projekte zu finden. Vale, BHP Billiton und Rio Tinto haben in vielen Rohstoffsegmenten durch die Größe der Operationen noch erhebliche Vorteile gegenüber den kleineren Produzenten. Hinsichtlich der Auswahl von nachhaltigen, hochprofitablen Projekten sprechen die Erfolge der Vergangenheit bis dato noch für den drittgrößten Bergbaukonzern der Welt – nicht mehr und nicht weniger. Die umfassende Kosteninflation setzt auch den 3 großen der Eisenerz- und Rohstoffbranche immer mehr zu. Verbunden mit den unsicheren Nachfrageprognosen hat dies dazu geführt, dass die Majors der Rohstoffbranche während der letzten Monate zahlreiche Milliardeninvestitionen vorerst zurückgestellt haben. Effizienzsteigerung und Kostenreduktion drängen die Wachstumsambitionen auf der Agenda in den Hintergrund.

"..Für das Wachstum im Eisenerzsegment bleibt das brasilianische Projekt mit dem Kunstnamen Carajas S11D-Projekt der größte Hoffnungsträger für Vale. Es ist nicht nur das größte Projekt von Vale, sondern auch das größte Eisenerzprojekt der Welt. Die Konstruktion der Mine läuft bereits auf Hochtouren. 2013 wird Vale 658 Millionen in den Minenaufbau investieren, die totale CAPEX beträgt stolze 8 Milliarden USD. Für ein Projekt dieser Größe aber kein ungewöhnlicher Betrag. Insbesondere die kalkulierten Fördermengen, sowie die niedrigen Abbaukosten sprechen für sich. Ab 2017 sollen die Operationen auf S11D die unfassbare Menge von bis zu 90 Millionen Tonnen Eisenerz jährlich liefern. Um diese gigantische Menge Eisenerz auch auf den Weltmarkt bringen zu können, investiert Vale auch massiv in die Infrastrukturanbindungen in der Carajas Region. So sollen über die nächsten Jahre rund 12 Milliarden USD in den Ausbau von Straßen, Eisenbahnlinien und Transportrouten fließen. Bei diesen Investitionssummen und dem enormen Ausbau der Förderkapazitäten wird schnell klar, dass Vale mit Carajas bereits die Grundsteine für das Wachstum der nächsten Jahrzehnte legt.."


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