Die Aktien des Explorers GoldQuest Mining haben die letzten Wochen und Monate eine wilde Achterbahnfahrt erlebt. Nach einer weltklasse Gold- & Kupfer-Discovery im Frühsommer 2012 (u.a. 231m @ 2.4 gpt Au) auf Romero in der dominikanischen Republik explodierte der Kurs von knapp 0,06 CAD auf in der Spitze über 2 CAD - eine unvorstellbare Performance von über 3.500% binnen weniger Monate.
Wie konnte das passieren? Was war so besonders an der Romero-Discovery von GoldQuest? Es lag an mehreren Fakten, insbesondere an den hohen Gehalten der ersten Discovery-Holes (Au+Cu), die hervorragende Verteilung der getroffenen Mineralisierungen über die gesamte Längen der Bohrkerne, die signifikanten Schnittlängen verbunden mit der lukrativen Tiefe und ein enormes Size-Potential, ergaben ein Gemisch für eine ganz besondere Entdeckung.
Die bis zu diesem Zeitpunkt besten Ergebnisse der Romero-Discovery:
• LTP - 92 159.5 m @ 4.5 g/t gold & 1.0% copper; incl. 75 m @ 9.0 g/t gold & 1.1% copper
• LTP - 93 258 m @ 4.5 g/t gold & 1.3% copper; incl. 198 m @ 5.7 g/t gold & 1.5% copper
• LTP - 94 234.8 m @ 7.9 g/t gold & 1.4% copper
Getrieben von großen Spekulationen flossen unzählige Millionen von Dollar nach der Discovery in den davor sehr engen und illiquiden Stock. Das Unternehmen nutzte den starken Kursanstieg nach weiteren ansprechenden Bohrergebnissen für zwei Finanzierungsrunden und sicherte sich in zwei Private Placements über 20 Mio CAD. Die Timings der Finanzierungen sollten sich als kluge Schachzüge darstellen.
Bei einem Aktienkurs von 2 CAD belief sich die Marktkapitalisierung im September auf fast 300 Millionen CAD - das war eine wirklich ambitionierte Bewertung für einen Gold-Explorer mit ein paar wenigen ausgezeichneten BEs. Jedoch ist es nicht außergewöhnlich, dass Rohstoffunternehmen nach einer solchen weltklasse Entdeckung einen Hype erfahren und zumindest temporär hoch bewertet werden. Entdeckungen dieser Art sind nämlich extrem selten, und die globale Minenindustrie und alle Major suchen stets nach genau solchen Discoveries. Spätestens nach der letzten Tranche Bohrergebnissen von der Discovery-Zone Romero ist Ernüchterung eingetreten. Die hohen Erwartungen an weitere, überdurchschnittlich gute Bohrergebnisse konnten über die letzten 8 Wochen nicht erfüllt worden. Es folgte ein radikaler Sell-Off, der Aktienkurs hat sich seit Ende September geviertelt.
GoldQuest Mining ist nach dieser Entwicklung ein weiteres, passendes Beispiel für die typisch, hoch volatile Phase nach einer glänzenden Discovery. Da der Juniormarkt in 2012 weiterhin schwächelte, ziehen jegliche Explorer, die sich von der Masse aufgrund herausragender Bohrergebnisse, Ressourcenschätzungen o.ä. stark absetzen können, noch mehr Spekulanten an, die auf kurzfristige Renditen aus sind. Das sorgt dafür, dass das Spekulationskapital in Werten wie GoldQuest Mining ein enorm hohes und gefährliches Niveau erreicht(e). Hier gilt es nun stets vorsichtig zu werden.
Folgend mutierte das Papier zum reinen Zockerwert, der sich auch bald von den fundamentalen Daten und News des Unternehmens abkoppelte. Die Summe an guten BEs spielte am Markt in den letzten Wochen keine Rolle mehr, es wurde lediglich immer die jüngsten News bewertet. Und das obwohl die Chance auf eine Entdeckung einer multi Millionen Goldunzen-Liegenschaft mit einer kolossalen Kupferressource weiter gewahrt werden kann. An dieser Stelle ein passender Einblick über die großen Konzessionen, die Regionen mit den besten Proben und insbesondere die bis dahin identifizierte strike Länge von satten 2,5km der Romero Discovery:
Die letzten Bohrergebnisse waren auf den zweiten Blick auch gar nicht so schlecht, sie waren "nur" weit unter den Erwartungen. Der Markt interessierte sich aber nur für die aktuellen Erwartungen, und eben nicht das entscheidende Big Picture, welches vor allem im Discovery-Zycle und bei jeglichen Exploreraktivitäten langfristig entscheidend ist. Es ist ganz normal, dass nach einer sehenswerten Discovery die Erwartungen in die Höhe getrieben werden und der Markt nach weiteren weltklasse Ergebnissen giert und gewöhnlich überhaupt nicht geduldig ist, wenn nicht sofort weitere gute News folgen. Jedoch ist die versierte und konstruktive Exploration einer aussichtsreichen Liegenschaft erheblich komplexer, schwieriger und meistens auch zeitaufwändiger. Es braucht oft viel mehr Zeit als angenommen, um die Depositart, die getroffenen Mineralisierungen & Trends, geologischen Strukturen etc. zu analysieren und die Bohrergebnisse hinreichend auszuwerten. Insbesondere sind diese Schritte wichtig, um die nächsten Bohrziele erfolgreich festzulegen. Die selektierten Bohrziele entscheiden de facto über die Trefferrate in naher Zukunft. Demnach dürfen einzelne weltklasse Bohrergebnisse nie überbewertet werden. Vor allem nicht, wenn zahlreiche wichtige Rahmendaten und Parameter einer Liegenschaft (noch) nicht vorliegen.
Da der starke Ausverkauf bei GoldQuest unmittelbar nach den letzten NRs mit weiteren Bohrergebnissen erfolgte, stellt sich die Frage: Was waren die fundamentalen Gründe für den starken Ausverkauf in den letzten 8 Wochen? Da viele der letzten Bohrergebnisse rund um die Discovery-Zone von den Längen, Gehalten und getroffenen Abschnitten enttäuschten, d.h. weit unter den besten Bohrergebnissen in 2012 lagen, wird die potentielle Größe des indentifizierten, mineralisierten Erzkörpers nun mehr und mehr skeptisch betrachtet. Vor allem die durchschnittlichen Step-Out Ergebnisse (außerhalb des bereits bekannten Mineralsystems) sorgten dafür, dass die Skepsis hinsichtlich des Größenpotentials der Discovery erheblich gestiegen ist (Momentaufnahme!).
Hierzu ein passender Einblick über eine aktuelle Cross-Section der Romero-Zone und eine Map mit der Lokalisierung der durchgeführten Bohrungen. Mit diesen zwei Grafiken und den Info aus den letzten NRs kann man die Bedenken und die Marktreaktion besser nachvollziehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen