Freitag, 30. November 2012

Grafik des Tages - M&A-Aktivitäten in 2012 im globalen Minensektor


Quelle: Mergers, acquisitions and capital raising in the mining and metals sector — 9M 2012 (EY)



Miningbranche – Deals im M&A Sektor unter Vorjahresniveau

Während der M&A-Sektor in Fernost keine Krise kennt, fallen die Transaktionen weltweit zurück. China dominiert auch diese Branche und kauft sich zunehmend auf dem afrikanischen Kontinent ein.

Trotz zahlreicher Übernahmen im Edel- und Industriemetallsektor fiel das Volumen der Fusionen und Akquisitionen (M&A) in der globalen Minenbranche im Vorjahresvergleich deutlich zurück. Anhaltende Unsicherheiten, starke Rohstoffpreisschwankungen, enttäuschende Entwicklungen und Quartalsergebnisse von etlichen Rohstoffproduzenten und eine kontinuierliche Baisse im Explorationssektor sorgten für Zurückhaltung und Vorsicht. Zwar steigen die Übernahmefantasien im Explorersektor aufgrund der niedrigen Unternehmensbewertungen weiter an, jedoch ist die Kaufbereitschaft der großen Spieler gehemmt und die finanzielle Lage bleibt angespannt.

Ende des 3. Quartals 2012 steht der Wert der M&A-Transaktionen in der globalen Rohstoff- und Minenbranche bei rund 77 Milliarden USD. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist der Wert der Deals um satte 43% gefallen. Das Durchschnittsvolumen der Transaktionen reduzierte sich um 31%. Zwar stiegen die Anzahl der großen Deals mit einem Volumen von über einer Milliarde USD von 21 auf 24 an, parallel sank aber die Anzahl der mittelgroßen und kleineren M&A-Geschäfte. Der Wachstumstrend im Sektor verschiebt sich auch in 2012 weiter von West nach Ost. Während sich bsp. die Transaktionswerte der abgeschlossen M&A-Deals in Nordamerika auf 12 Milliarden USD belaufen, sind sie in der Asien/Pazifikregion mit 26 Milliarden USD mehr wie doppelt so hoch. Sehr interessant auch die Entwicklungen auf anderen Kontinenten. Afrika schießt als Zielregion mit Transaktionsvolumina von über 17 Milliarden USD auf Platz 2, Lateinamerika stagniert bei 12 Milliarden und Europa bricht auch nur noch 6 Milliarden USD bis Ende Q3 2012 ein. Der große Sprung der M&A-Transaktionen in Asien ist vor allem auf den anhaltenden Kaufrausch von chinesischen Unternehmen zurückzuführen. Im Fokus stehen dabei Akquisitionen von Rohstoffunternehmen und Projekten in Afrika, in denen chinesische Gesellschaften eine dominante Position eingenommen haben. Egal ob Öl, Kohle, Gas, Eisenerz, Kupfer oder andere Rohstoffe, Chinas Eliteunternehmen im Rohstoffsektor kaufen sich überall aggressiv ein. Im rohstoffreichen und teils gering explorierten Afrika schlummern nach wie vor enorme Potentiale.

Ein informatives Bild ergibt sich auch im Hinblick auf die Länder, von denen die M&A-Transaktionen initiiert wurden und von welchen schlussendlich das benötigte Investitionskapital kam. Auf Platz 1 rangiert hier Großbritannien mit einem M&A-Mittelabfluss von über 10 Milliarden USD in den ersten 9 Monaten 2012. Dahinter folgen China, Kanada, Japan und die USA. Grund hierfür ist insbesondere der Stammsitz der großen Rohstoffkonzerne, die oft z.B. in London, Toronto, Texas oder Peking liegen. Eine weitere Überraschung ist bei den involvierten Rohstoffsegmenten ersichtlich. Der Großteil der Transaktionswerte von den M&A-Deals kam in den ersten drei Quartalen 2012 im Kohlesegment zustande. Die Transaktionen beliefen sich in diesem Segment auf fast 15 Milliarden USD, das entsprach beachtenswerte 20% aller M&A-Deals. Abermals ist dies auf das Engagement der Chinesen zurückzuführen. China plant bis 2015 die Konsolidierung im Kohlesektor aggressiv fortzusetzen, um das Ziel von 20 großen, staatlich kontrollierten Kohlekonzernen erfüllen zu können. Auf Platz 2 folgt der Kupfersektor mit aufsummierten Transaktionswerten von 12,5 Milliarden USD. Dieser Sektor steht aufgrund der soliden Nachfrageentwicklung und den lukrativen Aussichten seit Jahren im Fokus der Industriemetalle. Nach Kupfer folgt das beliebte goldene Edelmetall mit einem M&A-Wert von 9,1 Milliarden USD. In der Goldbranche gab es dabei auch die meisten Deals während der letzten Monate – starke 227 Fusionen und Übernahmen sind zustande gekommen. Die Zahlen unterstreichen den anhaltenden Konsolidierungstrend im Goldsektor, der aber auch in der gesamten Edelmetallbranche schon lange ein Thema ist..

Link: http://www.miningscout.de/Kolumnen/Miningbranche_Deals_im_M_A_Sektor_unter_Vorjahresniveau/autor/Oliver%20Gross,%20Freier%20Wirtschaftsjournalist/page_1/_76/__1191

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