Volatile Woche bei den Rohstoffen und Rohstoffaktien. Während die Börsen durch die anhaltende Geldschwemme weltweit im Hausse-Modus bleiben und die US-Leitindizes neue Rekordstände erklimmen, ziehen Rohstoffanlagen nur bedingt mit. Nach einer längeren Schwächephase tritt jedoch in einigen Segmenten in der vergangenen Woche eine Erholung ein. Gute US-Arbeitsmarktdaten sorgen für eine branchenübergreifende Rally zum Wochenende, der sich nur die Edelmetallaktien entziehen.
Das diversifizierte DJC-Rohstoff-Basket, das ein Großteil der physischen Rohstoffe umfasst, schließt die Woche nahezu unverändert ab. Andere Rohstoffindizes können eine bessere Performance aufweisen. Der auf Petroleum und hochliquide Rohstoffe fokussierte, renommierte JRB Index verzeichnet am Freitag bspw. den größten Tagesanstieg der letzten 3 Monate. Unter dem Strich erholen sich etliche Rohstoffsegmente deutlich. Insbesondere Industriemetalle stehen nach einer Durststrecke wieder einmal auf der Gewinnerseite.
Die Gaspreise gehen nach einer langen Rally und den zwischenzeitlich höchsten Ständen seit zwei Jahren in eine Korrekturphase über. Ölpreise erholen sich während der letzten Woche im Sog der Gesamtmärkte. Der Spread zwischen der WTI- & Brent-Sorte verringert sich weiter. Der wichtige US Öl- & Gas-Index profitiert von der Kauflaune an den Gesamtmärkten und ordentlichen Finanzergebnissen etlicher Majors. Der Index schließt die Woche mit über 2% im positiven Bereich ab.
Der Kupferpreis verzeichnet angefeuert von den erfreulichen US-Daten den größten Tagesgewinn der letzten 18 Monate. Anfang der vergangenen Woche drohte Kupfer noch unter die Tiefstände von Herbst 2012 zu fallen, bevor die Bullen das Ruder vorerst wieder in die Hand nahmen. Die starke Performance zum Wochenende hilft den Kupferproduzenten Boden zurück zu gewinnen. Das COPX schließt die Woche als Gewinner ab. Die Rally beim Kupferpreis sorgt ebenfalls für positive Impulse bei den Basismetallen.
Minenaktien tendieren die Woche über schwächer und werden im Kaufrausch an den Gesamtmärkten zum Ende der Woche ins Plus gezogen. Viele Minenunternehmen legten in den letzten zwei Wochen Quartalszahlen vor - unter dem Strich gab es wenig sehr positive Überraschungen. Die Big Player der Branche treten weiter auf die Kostenbremse, kappen etliche Investitionen und stellen unprofitable Geschäftsbereiche zum Verkauf. Die positiven Auswirkungen der Sparmaßnahmen werden sich zunehmend erst in den nächsten Quartalen widerspiegeln. Zudem wächst die Skepsis hinsichtlich der Erreichung der anvisierten Wachstumsziele bei Investitionskürzungen. Darüber hinaus bleibt in einigen Rohstoffsegmenten, aufgrund hoher Lagerbestände, Konjunkturunsicherheiten und den damit verbundenen schwächelnden Rohstoffpreisen, die Furcht vor temporären Überkapazitäten.
Gold und Silber tendieren nach einer starken vorletzten Woche etwas schwächer und beenden die Woche kaum verändert. Seitdem Goldpreis-Crash, in dem Gold bis auf 1.320 USD gefallen war, hat der Kurs zwischenzeitlich schon wieder um 12% zugelegt. Silber geriet im Vormonat, wie üblich in den Crash-Phasen von Gold, wesentlich stärker unter Druck. Der Silberpreis verteuerte sich seit den Tiefständen im April bereits aber auch wieder um mehr wie 15%. Die Preise werden weiterhin von den Derivaten beherrscht. Während der SLV kaum Abflüsse verzeichnete, stiegen die Outflows im GLD auf Monatsbasis im April auf ein Rekordhoch. Währenddessen Gold-ETFs/ETPs global im großen Stil verkauft wurden, haussiert der physische Gold- und Silberkauf. In China sprachen Händler in den vergangenen drei Wochen bspw. sogar von einer der beeindruckendsten Kaufphasen der letzten Jahrzehnte. So koppelt(e) sich der Derivatemarkt bei den Edelmetallen weiter vom physischen Markt ab. Die zukünftige Entwicklung bleibt auch hier sehr spannend.
Ein weiteres Mal in 2013 beenden Gold-, Silber- und Junioraktien die Woche als Verlierer. Bei den Majors sorgen gemischte Finanzergebnisse und teilweise neue Enttäuschungen für weiteren Abgabedruck. Trotz einiger guter Unternehmensmeldungen kommt wenig Kauflaune auf. Das Volumen ist bei den Gold- und Silberminen in der Vorwoche geringer als in den Wochen davor. Junioraktien bleiben die 'most hated stocks' und können weiterhin keine relative Stärke aufbauen. Nach wie vor sind keine, anfängliche Zeichen für eine nachhaltige Trendwende ersichtlich.
Quelle: finance.yahoo.com
- DJC: Dow-Jones UBS Commodity Index
- SLV: iShares Silver Trust
- TXGM.TO: S&P/TSX Global Mining Index
- GDX: Market Vectors Gold Miners ETF (HUI ETF)
- GDXJ: Market Vectors Junior Gold Miners ETF
- COPX: Global X Copper Miners ETF
- ^DJUSEN: Dow Jones U.S. Oil & Gas Index
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